Sega Mega Drive
Sega Mega Drive | |
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Hersteller: | Sega |
Typ: | Stationäre Spielkonsole |
Abmessungen (H × B × T): | {{{Abmessungen}}} |
Prozessor: | 16-Bit-Motorola-68000-Prozessor mit 7,67 MHz (NTSC), 700,61 MHz (PAL) |
RAM, ROM: | 1 MB ROM, 64 kB RAM, 64 kB Video-RAM, 8 kB Sound-RAM |
Sound: | 10-Kanal-Stereo-Sound, 20 kHz Samplingrate |
Farben: | 64 aus 512 |
Auflösung: | 320 × 224 (NTSC), 320 × 240 (PAL), 40 × 28 Textmodus |
Sprites: | Maximum von 80 Sprites |
Publikation: | 1988 |
Das Sega Mega Drive [...draɪv] (jap. メガドライブ, Mega Doraibu; in Nordamerika: Sega Genesis) ist eine 16-Bit-Videospielkonsole des japanischen Herstellers Sega. Es ist der Nachfolger des Sega Master Systems somit Segas dritte Heimkonsole und von denen die zweite, die außerhalb Japans verkauft wurde.
Das Mega Drive ist die erste Konsole der vierten Generation, die sich auf dem Markt in Nordamerika und Europa behaupten konnte. Das System stand in direktem Konkurrenzkampf mit dem Super Nintendo Entertainment System, obwohl es zwei Jahre eher veröffentlicht wurde. Die Produktion des Sega Mega Drives wurde 1988 in Japan begonnen. Das letzte Spiel, das jemals für dieses System entwickelt wurde, kam 2002 in Brasilien auf den Markt.
Entstehung und Werdegang
Am Ende der 80er Jahre liefen 16-Bit-Computer wie der Commodore Amiga und der Atari ST, sowie 16-Bit-Arcade-Geräte den 8-Bit-Videospielkonsolen den Rang ab. Darüber hinaus hielt Segas Konkurrent Nintendo 95 Prozent des nordamerikanischen Videospielmarktes und 92 Prozent des japanischen Markts inne, lediglich in Europa waren Nintendos 8-Bit- und 16-Bit-Geräte nicht derartig erfolgreich. Sega wusste, dass das Sega Master System es nicht schaffen würde, diese Stellung in Nordamerika und Japan anzufechten, also entschloss man sich, die Herstellung einer neuen Konsole einzuleiten.
Segas System-16-Arcade-Spiele hatten das Unternehmen sehr bekannt gemacht, sodass sich Hayao Nakayama, Segas damaliger CEO, dazu entschied, die neue Konsole als 16-Bit-Gerät zu produzieren. Das aktuelle Design lief großartig, und so verwendete man drei neue Arcade-Boards: Das Megatech, das Megaplay, und das System C. Alle für diese Systeme gemachten Spiele konnten auf der neuen Konsole funktionieren.
Der erste Name, den Sega für die neue Konsole ins Auge fasste, war MK-1601, jedoch entschied man sich im Endeffekt für den Namen Mega Drive. Mega strahlte Überlegenheit aus, und Drive ließ den Konsumenten an Geschwindigkeit und Kraft denken. Dieser Name wurde für die japanischen, europäischen, asiatischen und australischen Versionen der Konsole verwendet. Aus markenrechtlichen Gründen wurde das Gerät auf dem nordamerikanischem Markt, der rund die Hälfte der Gesamtverkäufe ausmachte, Genesis (altgriech. für „Schöpfung“) genannt, während es in Südkorea den Namen Super Gam*Boy (수퍼겜보이) erhielt. Die koreanische Version wurde von Samsung Electronics vertrieben.
Als NEC die PC Engine am 30. Oktober 1987 in Japan veröffentlichte, schien sie als Bedrohung für Sega und Nintendo. Sie sorgte jedoch nur für wenig Wirbel auf dem japanischen Markt, kaum mehr als das Mega Drive.
Das Sega Mega Drive wurde in Japan am 29. Oktober 1988 zum Preis von ¥21,000 (damals etwa 295,- DM) veröffentlicht. Die Europa-Veröffentlichung war am 30. November 1990 in Großbritannien, zum Preis von £190.
Das Mega Drive stand anfangs in Konkurrenz mit dem 8-Bit-Famicom-System in Japan und seinem Äquivalent Nintendo Entertainment System in Europa und Nordamerika.
Die japanischen Spieler waren stärker auf das Famicom fixiert. Als das Mega Drive den Markt zu übernehmen begann, kam das Super Famicom und übertraf das Mega Drive in Japan. Das Super Famicom hielt dort etwa 80 Prozent des Marktes inne. Das Mega Drive erlitt auf dem japanischen Markt ein schlechteres Schicksal als die PC Engine, trotz seiner technischen Überlegenheit gegenüber PC Engine und Famicom.
Der europäische NES-Markt war sehr konfus, verschiedene Firmen vertrieben das NES auf verschiedenen Märkten. Das Sega Mega Drive hatte deshalb wie das Sega Master System keine Probleme, sich in Europa zu etablieren. Im Gegensatz zu anderen Märkten setzte Sega hier marketingmäßig aber nicht auf eine direkte Konfrontation mit Nintendos alterndem System. Durch die späte Veröffentlichung des Mega Drives auf dem europäischen Markt stand es hier eher in Konkurrenz zu Nintendos Super Nintendo Entertainment System. Während Sega in Nordamerika mit Nintendo einen regelrechten Krieg der Konsolen ausfocht, den die Firma allerdings letzten Endes verlor, konnte in Europa das Super-NES die Verkaufszahlen des Mega Drives nicht schlagen. Hier hielt Sega bis zum Rückzug aus dem 16-Bit-Markt den stärksten Marktanteil.
Ein ungewöhnlicher Markt, auf dem das Mega Drive Erfolg hatte, war Brasilien, wo es 1990, nur ein Jahr nach dem Sega Master System, veröffentlicht wurde. Beide Systeme konnten sich dort bis 1998 und darüber hinaus behaupten. Dank Tec Toy, dem brasilianischen Vertriebsunternehmen, hielten beide Systeme dort 75 % des Marktes inne.
Mit der Veröffentlichung der Zusatzgeräte Mega-CD und 32X begann der Untergang des Sega Mega Drives. Die schlechte Leistung dieser Module, ein Mangel an effektiven Werbemaßnahmen und Streitigkeiten zwischen Sega of America und Sega of Japan senkten die Verkaufszahlen. Die Ankündigung von neuen, besseren Konsolen wie dem Sega Saturn, der PlayStation und dem Nintendo 64 gab dem System dann den Rest.
1997 brachte Majesco nach dem Aufkauf der Lizenzen eine Neuauflage der Konsole auf den Markt. Im selben Atemzug wurden Millionen von nicht verkauften Modulen erneut zum Schnäppchenpreis angeboten. Das letzte kommerzielle Spiel wurde im Jahr 1998 veröffentlicht, in dem Sega auch endgültig die Unterstützung für das Sega Mega Drive und seine Zusatzgeräte einstellte.
Emulation
In den letzten Jahren gab es einige Wiederbelebungsversuche für die alte Konsole, die durch den Schwarzmarkthandel mit unlizenzierten Modulen und sogenannten ROM-Images, die mittels Emulatoren auf nahezu allen Maschinen gespielt werden konnten, forciert wurden. Es ist in dieser Szene ebenfalls ein Trend zur Heimprogrammierung neuer Software zu erkennen.
2004 kamen so genannte Plug-and-Play-Telespiele in Mode. Radica Games reagierte darauf mit dem Verkauf einer lizenzierten Version des Sega Mega Drives in Nordamerika und Europa. Das Gerät sah aus wie ein altes Mega Drive, wurde aber mit einem fest verbundenen Controller betrieben. Es verfügte über keinen Modulschacht, konnte also nur mit den sechs vorinstallierten Spielen genutzt werden.
2006 wurde eine Spielesammlung mit Klassikern des Sega Mega Drives für die PlayStation Portable veröffentlicht, und ab demselben Jahr wurden auch diverse Games als Download für die Wii-Konsole angeboten. Inoffiziell ist das Mega Drive auch jetzt noch nicht tot, denn erst im Dezember 2007 veröffentlichte Tec Toy eine neue portable Version mit 20 eingebauten Spielen.
Erweiterung und Peripherie
Mehrere Add-on-Komponenten erschienen in Japan für das Mega Drive, ein Teil davon erschien auch in den anderen Märkten. Das Sega Mega-CD erschien weltweit für alle Versionen der Konsole, die nordamerikanische Version wurde allerdings unter dem Namen Sega CD vermarktet. Dieses CD-ROM-Laufwerk war eine wichtige Ergänzung, denn obwohl das Mega Drive rein äußerlich so aussah, als wäre ein CD-Spieler integriert, konnte es doch ausschließlich Spielmodule lesen, die auf der Rückseite eingesteckt wurden. Auch das Sega 32X, die 32-Bit-Erweiterung des Mega Drives, die später von vielen Seiten als Segas größter Flop bezeichnet wurde und sich auch nicht gegen die 32-Bit-Konsolen Sega Saturn und Sony PlayStation behaupten konnte, wurde weltweit auf den Markt gebracht.
Die ursprüngliche Konsole wurde kurz nach Markteinführung geringfügig verändert, unter anderem wurden der EXT-Port (Anschluss für das Meganet-Modem) an der Rückseite entfernt und das BIOS um eine patentierte Startupsequenz erweitert, wodurch nur noch lizenzierte Spiele gestartet werden konnten. 1993 wurde mit dem Sega Mega Drive 2 ein Redesign der Konsole auf den Markt gebracht.
Ein Master-System-Adapter war für das Mega Drive erhältlich. Der Power-Base-Konverter wird auf den Modulschacht der Konsole gesteckt. Wie beim Master System war der Pausenknopf nicht am Controller sondern am Gerät. Sämtliches Master-System-Zubehör inklusive Lightgun und 3D-Brille sind mit diesem Konverter kompatibel. Bauformbedingt passte dieser Adapter nicht mehr auf das Sega Mega Drive 2, eine neuere Version erschien in Europa. Auch hier wurde gespart, der Kartenschacht wurde entfernt, sodass nur noch Modulspiele verwendet werden konnten. Der Mega Master war ein Master-System-Konverter von Fire und Datel, der in England erschien. Es sah aus wie der offizielle Mega-Drive-2-Konverter, aber der Pausenknopf war an der Seite als Schalter angebracht.
Obwohl Sega einen Game-Gear-Konverter im Gespräch hatte („Mega Game Gear“), wurde dieser nie produziert.
Versionen und Varianten
Im Produktlebenszyklus des Sega Mega Drives gab es eine Vielzahl von unterschiedlichen Versionen und Varianten. Angefangen bei Entfernung des 9-poligen EXT-Portes an der Rückseite über das als Sega Mega Drive 2 bekannte neue Design bis hin zu eigenständigen Fremdentwicklungen wie dem Mega PC von Amstrad gibt es eine relativ große Produktpalette. Darüber hinaus unterschieden sich auch ansonsten gleiche Geräte in den unterschiedlichen Märkten ein wenig.
siehe Wikipedia-Artikel Versionen und Varianten des Sega Mega Drives
Es gab keine Spiele, die nur auf speziellen Varianten des Sega Mega Drives lauffähig gewesen wären. Deshalb gibt es für die Varianten keine eigenen Unterkategorien. Wer also Spiele für das Sega Nomad oder das Sega Mega Drive 2 sucht, der muss in der Kategorieliste die Kategorie Sega Mega Drive auswählen. Zu beachten ist aber, dass manche Spiele wegen eines Regionalcodes nur auf der Genesis-Variante oder der Mega-Drive-Variante liefen. Dies ist beim jeweiligen Spiel angegeben.
Weblinks
Welt der Heimcomputer – Eine umfassende Sammlung an Daten und Bildern zu alten Heimcomputer- und Videospielsystemen
Homecomputermuseum – ähnlich der oberen Seite, aber mit mehr Detailinformationen
Sega-16 – Eine englische Seite, die sich nur um das Mega Drive dreht
The first Mega Drive / Genesis Wiki – Eine englische Wiki zum Mega Drive
SEGA Mega Drive - Historik, Peripherie & mehr – Ein deutscher Fanclub zum Sega Mega Drive bietet eine Fülle an Informationen.
Quellenangabe
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Sega Mega Drive aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. Dies ist eine gekürzte Variante des Originalartikels, den vollständigen Artikel findest du unter obigem Link. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar, dort kann man den Artikel bearbeiten.