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Aktuelle Version vom 20. August 2023, 18:10 Uhr
Allgemeine Informationen |
Lösungshilfen |
Spielinhalte |
Daten und Fakten |
Tennis for Two | |
---|---|
Entwickler: | William Higinbotham |
System: | Analogcomputer mit Oszilloskop |
Publikation: | 1958 |
Sprache: | keine |
Medium: | direkt im Gerät |
Genre: | Sportspiel, Tennis, Tischtennis |
Ansicht: | 2D-Seitansicht |
Spieleranzahl: | 1–2 Spieler |
Artikelautoren: | BastiH, WikiAdmin |
Das Spiel Tennis for Two [...fɔːɹ tuː] (dt.: Tennis für Zwei) aus dem Jahre 1958 war ein Meilenstein in der Entwicklung der Videospiele, denn es war eines der ersten elektronischen Spiele mit Grafikunterstützung. Es wurde von dem amerikanischen Physiker William Higinbotham am Brookhaven National Laboratory entwickelt.
Inhalt
Tennis for Two ist eine sehr minimalistische Tennis/Tischtennis-Simulation. Zwei Spieler, die grafisch nicht im Spiel repräsentiert sind, schlagen mittels Controller einen Ball über ein Netz. Der Ball wird dabei als schlichter Kreis, das Netz als Balken dargestellt. Die Spieler müssen nicht nur im richtigen Moment den Schlag auslösen, sie können auch Schlagwinkel und -geschwindigkeit variieren.
Verbraucherinformationen
Systemanforderungen
Tennis for Two war ursprünglich nur für eine ganz spezielle Hardwarekonfiguration konzipiert (siehe Entwicklung) und deshalb auch nicht für die breite Masse erhältlich. Es handelte sich dabei um einen Analogcomputer, an den ein 5 Zoll (12,5 cm) großes Oszilloskop angeschlossen war, auf dem die grafische Ausgabe erfolgte. Die aus mehreren Teilen bestehende Anlage, die am Brookhaven National Laboratory stand, war etwa 5 m breit.[1]
Heutzutage existiert ein Remake des Spiels zum Download im Netz, das auf nahezu allen Computern läuft.
Geschichte
Entwicklung
Das Spiel wurde von William Higinbotham entwickelt und konstruiert, der 1958 am Brookhaven National Laboratory angestellt war. Als er erfuhr, dass einer der Institutscomputer in der Lage war, die Flugbahnen von ballistischen Raketen zu berechnen, beschloss er, mit Hilfe dieser Maschine etwas gegen die Langeweile der Besucher zu unternehmen. Er nutzte ein Oszilloskop als Ausgabegerät und wandte die bereits bestehenden Routinen des Großrechners an, um die Flugbahn eines Balles auf einem Tennisplatz darzustellen. William Higinbotham brauchte für den Entwurf des Spielgeräts nur 2 Stunden, die Konstruktion und der Aufbau unter Mithilfe von Robert V. Dvorak nahm 3 Wochen in Anspruch.
Als Tennis for Two am 18. Oktober 1958 zum ersten Mal in der Sporthalle des Instituts vorgeführt wurde, war es sofort der Renner. Hunderte Besucher standen Schlange, um das neue Spiel ausprobieren zu können. Auf Grund der großen Popularität wurde im Folgejahr eine verbesserte Version gezeigt, die unter anderem über einen größeren Bildschirm und unterschiedliche Schwerkrafteinstellungen verfügte, um zu simulieren, wie sich Tennis auf einem anderen Planeten spielen würde. Außerdem gab es nun einen Extraknopf, mit dem die Stärke des Schlages reguliert wurde. Man konnte Tennis for Two also nur zweimal wirklich spielen, nämlich an den genannten Besuchertagen 1958 und 1959. Im Jahr 2008, zum 50. Jahrestag der Uraufführung wurde das Spiel dann am Brookhaven National Laboratory neu erschaffen. Diesmal dauerte das Kunststück allerdings ganze 3 Monate, hauptsächlich weil viele der Bestandteile nicht mehr verfügbar waren.
Bemerkenswert an Tennis for Two ist, dass es keinerlei Repräsentation des Spielers auf dem Spielfeld gibt. Der Ball wird sozusagen mit unsichtbaren Schlägern hin und her gespielt. Da eine Spielfigur per Definition ein wichtiger Bestandteil eines Videospiels ist (und weil die Grafikausgabe nicht an einen üblichen Monitor oder ein TV-Gerät erfolgte), wird es von vielen Kritikern nicht als solches angesehen. In Amerika wurden sogar mehrere Gerichtsprozesse um den Titel des Ersten Videospiels geführt, bei denen Tennis for Two aber auf Grund der obigen Kritikpunkte letzten Endes nur als „Frühes Beispiel für die Anwendung von Videospieltechnologie“ und nicht als Videospiel eingestuft wurde.
Nichtsdestotrotz kann man Tennis for Two durchaus als Vorgänger und Wegbereiter des weithin bekannten Tennisspiels Pong ansehen.[2]
Gameplay
Tennis for Two war im Gegensatz zu einigen späteren wirklich vermarkteten Spielen schon sehr fortschrittlich in der Spielmechanik. Das Spiel erkannte zum Beispiel nicht nur Treffer der Spieler sondern auch, wenn der Ball das Netz oder den Boden berührte, und veränderte seine Bahn dementsprechend. Außerdem wurde die einwirkende Schwerkraft simuliert, die in der zweiten Ausgabe sogar eingestellt werden konnte. Es gab neben der grafischen auch noch eine Soundausgabe, wenn der Ball geschlagen wurde. Gesteuert wurde Tennis for Two mit zwei einfachen Controllern aus Aluminium. Der Spieler konnte an einem Drehknopf die Stärke des Schlages einstellen, den er dann mit einem Druckknopf auslöste. Man könnte also sagen, dass es sich bei diesen Steuerelementen um die ersten simplen Joypads handelte.
Auch beim Remake für moderne Computer spielt man wie beim Tennis simpel einen Ball hin und zurück. Dies geschieht in Anlehnung an das Original bewusst auf sehr niedrigem Grafikniveau.
Meinung zum Spiel
Meine Meinung ist ziemlich kritisch, denn das Spiel ist viel zu simpel und öde. Aber da es das 2. Computerspiel ist, das je erfunden wurde, ist es natürlich schon etwas besonderes! – BastiH
Videos
Videodemonstration des Originalspiels:
Weblinks
Wikipedia (en) – Wikipedia-Artikel zu den ersten Videospielen
Office of Scientific and Technical Information (en) – Website des Brookhaven National Laboratory zum Spiel
The Gamer’s Quarter (en) – Remake-Version für moderne Computer
The Dot Eaters (en) – Informationen zu den ersten Videospielen