Beat ’em up

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Beat ’em up [biːt əm ʌp] (englisch für „Schlag sie zusammen!“) ist ein Computerspiel-Genre, das den Einsatz von direkter körperlicher Gewalt in Form von verschiedenen, oft asiatisch inspirierten Kampfkunst-Stilen thematisiert, meist unbewaffnet, teils auch mit Nahkampfwaffen ausgestattet. In einigen Spielen kommt es vor, dass Spielfiguren noch über übernatürliche Fähigkeiten verfügen (beispielsweise Telekinese, erhöhte Geschwindigkeit, übermenschliche Sprünge).

Generell gibt es zwei Arten von Beat ’em ups – sie sind entweder auf den sportlichen Wettkampf ausgerichtet oder folgen einer aus anderen Genres bekannten Level-Struktur. Es gibt einen Unterschied in der Bezeichnung der Genres im Englischen und im Deutschen. Während im Englischen diese Art von Spielen nur Fighting Game (Kampfspiel) genannt wird, steht der Genrebegriff Beat ’em up dort für die Art von Spielen, die im Deutschen mit Beat ’em all oder Side-Scrolling Beat ’em up bezeichnet wird. Dafür existiert im Deutschen der Begriff Kampfspiel oder Prügelspiel nur als alternative Bezeichnung für Beat ’em up.

Arten des Beat ’em up

Wettkampf-Beat-’em-up

In diesem Subgenre steht der sportliche Wettkampf zwischen der Spielfigur und einer Vielzahl von Gegnern im Vordergrund. Spielhintergrund ist meist eine Form von Turnier, das der Spieler gewinnen muss (oft, um wie üblich die Welt zu retten). Üblicherweise stehen dem Spieler mehrere Spielfiguren zur Auswahl, die alle über bestimmte Fähigkeiten verfügen. Hat man die Wahl getroffen, muss man alle Teilnehmer des Wettkampfes bezwingen. Um das Ziel zu erreichen, stehen dem Spieler neben einfachen Schlagtechniken (Hoher Schlag, Tiefer Schlag, Hoher Tritt, Tiefer Tritt in Kombination mit Ducken und Springen sowie Abwehr) meist so genannte "Special Moves" zur Verfügung, mit denen spezielle Fähigkeiten der Figur aktiviert werden können (oft absonderliche Zauberkräfte: Feuerbälle, Teleport etc.). Die Special Moves setzen sich aus Kombinationen der Grundtechniken zusammen und erfordern ein gewisses Maß an Geschick beziehungsweise müssen erst entdeckt werden. Die Konfrontation mit einem Gegner findet in einer Runde statt. Beide Kontrahenten haben ein gewisses Maß an Lebensenergie, verloren hat, wer als erster k. o. geht. Es werden in vielen Spielen mindestens zwei Runden gekämpft, drei, wenn nach der zweiten ein Unentschieden steht. Gekämpt wird in verschiedenen Arenen, die oft ebenfalls Auswirkungen auf den Spielverlauf haben – in einer Löwengrube taucht zum Beispiel ab und zu ein Löwe auf und raubt einem unvorsichtigem Kämpfer Lebensenergie. Hat man sich durch alle wählbaren Spielfiguren geprügelt, warten Sondergegner, bis man am Schluss gegen den Champion und meist auch bösen Antagonisten antreten muss.

Das Wettkampf-Beat-’em-up eignet sich gut als Spiel für zwei menschliche Spieler, die gegeneinander kämpfen; da spielbedingt meist beide Figuren auf dem Bildschirm sind, kann das Spiel auch in diesem Fall an einem einzigen Rechner gespielt werden.

Wettkampf-Beat-’em-up sind ein weit verbreitetes Genre. Da sie handlungsmäßig eher einfach gestrickt sind, werden sie gerne verwendet, um die überragenden Hardwarefähigkeiten einer neuen Konsole zu demonstrieren.

Storylastiges Beat ’em up

Hier sind die Grenzen des Genres fließend. Im Grunde kann ein Beat ’em up einem Egoshooter, Action-Adventure oder Jump ’n’ Run ähneln, nur dass anstelle von Waffen eben die Fäuste beziehungsweise Handkanten zum Einsatz kommen.

Typische Bestandteile eines „Prügelspiels“

Wenn man Beat ’em ups so vergleicht, dann findet man viele Gemeinsamkeiten zwischen den einzelnen Spielen. Zuerst einmal arbeiten nahezu alle mit Lebensenergie, normalerweise in Form eines rechteckigen „Energiebalkens“. Ein weiteres Merkmal sind sogenannte Combos, bei denen es sich um spezielle Schlag- und Trittkombinationen handelt. Viele Kampfspiele unterscheiden auch die Höhe von Angriffen, und die Kämpfer haben meistens mehr und minder schwer zu aktivierende „Special Moves“ und „Super Special Moves“, die manchmal auch "Finishing Moves" oder „Finisher“ genannt werden. Ein weitere grundlegende Technik aller Beat ’em ups ist das Blockieren oder Parieren von Angriffen. In vielen Prügelspielen sind neben Schlägen und Tritten auch Würfe oder Haltegriffe einprogrammiert; ja es gibt sogar Spiele, bei denen alle anderen Angriffsarten verboten sind. Konterangriffe (in eigene Attacken umgewandelte Angriffe des Gegners) sind ebenfalls ein typischer Bestandteil von Beat ’em ups.

Persönlichkeiten der Charaktere

Die Persönlichkeiten der Spielercharaktere und ihrer Gegner sind in Prügelspielen meist gut ausgearbeitet. In manchen Spielen gibt es schon vor jeder Runde ein Wortgefecht der Kontrahenten, meist kommen die Kampfhähne dann auch mit einem stimmigen Einmarsch zum Ring. Hier stellen sie teilweise auch schon ihre besonderen Angriffe vor. Ein besondere Spielart, bei der sich die Persönlichkeit eines Kämpfers besonders ausgeprägt zeigt, ist das Verhöhnen des Gegners, das teilweise auch zum Anheizen des Publikums verwendet wird. Zum Schluss kann man, wenn man denn gewonnen hat, in vielen Spielen seinen Charakter noch in einer speziellen Siegpose bewundern. Dieser ganze Aufwand wird betrieben, damit der Spieler sich mit der Rolle seines Helden identifizieren kann. Schließlich gibt es zu vielen Beat ’em ups auch Begleitprodukte wie Heldenfiguren, die an den Mann gebracht werden wollen.

Siegbedingungen

In den meisten Fällen ist bei Beat ’em ups derjenige der Gewinner einer Konfrontation, der 2 von 3 Runden gegen seinen Gegner gewinnen kann. Diese Zahlen können aber von Spiel zu Spiel variieren.

Die sicherlich einfachste Art, eine Runde zu gewinnen, ist durch einen K.-o.-Sieg. Hierzu muss dem Gegner durch Attacken sämtliche Lebensenergie geraubt werden. In manchen Spielen gibt es zusätzlich noch Belohnungen für das perfekte K. o. (ohne den Verlust eines einzigen Lebenspunktes) oder für das One-Hit-K.-o. (das Besiegen des Gegners mittels einer einzigen Aktion). Sollten beide Kontrahenten zugleich ihre Lebensenergie verbrauchen, gibt es ein Doppel-K.-o., das dann als Unentschieden gewertet wird. Nach unentschiedenen Endkämpfen folgt meist ein sogenanntes Sudden-Death-Match, mit dessen Hilfe der endgültige Sieger der Konfrontation festgestellt werden soll.

In manchen Spielen kann man auch gewinnen, wenn man den Gegner aus einem abgesteckten „Ring“ befördert, oder dafür sorgt, dass er den Ring innerhalb einer bestimmten Zeitspanne nicht wieder betreten kann. Dies funktioniert natürlich nur dann, wenn die Kampffläche nicht von Mauern oder Zäunen begrenzt ist.

Eine spezielle Art, einen Kampf zu gewinnen, ist der tödliche Schlag, der den Gegner sofort umbringt und jede weitere Runde überflüssig macht. Meist geschieht dies durch eine besonders brutale und grausame Aktion, weswegen diese Variante auch nicht in allen Beat ’em ups verwendet wird.

Spielmodi

Neben einem Einzelspielermodus bieten viele Beat ’em ups auch noch diverse Mehrspielermodi an, von Einer-gegen-Einen über Drei- oder Vier-Mann-Matches bis hin zu Kämpfen im Team, bei denen entweder alle Partner gleichzeitig oder immer abwechselnd (per Abklatschen) im Ring stehen. Weiterhin gibt es Ausscheidungsmatches, bei denen nach und nach alle Gegner ausgeschaltet werden müssen. Eine weitere Variante sind Wettkämpfe, bei denen es ums bloße Überleben geht. Hier greifen nach und nach immer mehr Gegner ins Kampfgeschehen ein, und es gewinnt derjenige, der am Ende als letzter noch im Ring steht.

Quellenangabe

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Beat ’em up aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. Dies ist eine gekürzte Variante des Originalartikels, den vollständigen Artikel findest du unter obigem Link. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar, dort kann man den Artikel bearbeiten.