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Man mag es kaum glauben, aber die Geschichte der [[Computerspiel|Computer- und Videospiele]] begann bereits kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in den späten 1940er-Jahren. | |||
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Während des Zweiten Weltkriegs dienten die ersten, damals noch mechanischen [[Computer]] hauptsächlich militärischen Zwecken wie dem Ver- und Entschlüsseln von geheimen [[Daten]]. Aus dieser Zeit soll auch noch der berühmte Satz von IBM-Chef [http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_J._Watson Thomas J. Watson] stammen: „Ich glaube, es gibt einen weltweiten Bedarf an vielleicht fünf Computern.“ Zunächst sollte er recht behalten. Zwar konnte im Februar 1946 mit dem [http://de.wikipedia.org/wiki/ENIAC ENIAC] (Electronic Numerical Integrator and Computer) in den USA der erste vollständig elektronische [[Rechner|Universalrechner]] der Öffentlichkeit präsentiert werden. Das von der Presse als „Riesengehirn“ bezeichnete Gerät wog allerdings noch knapp 30 t und füllte mit einer Breite von sage und schreibe 30 m mehrere Räume aus. Damit war er nur für den Einsatz in großen militärischen und wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen geeignet. | |||
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Das Interesse der Öffentlichkeit an den neuen Geräten war geweckt, allerdings konnte sie mit all den hochwissenschaftlichen [[Programm]]en und Zahlenkolonnen noch nicht viel anfangen. Da sich die Menschen auch damals schon von mechanischen Flippern, einarmigen Banditen und ähnlichen Geräten in ihren Bann ziehen ließen, hatten findige Entwickler schon frühzeitig die Idee, Spiele oder spieleähnliche Demonstrationsprogramme zu verwenden, um die Bevölkerung für Computertechnik zu begeistern. Die ersten Pioniere auf diesem Gebiet waren die amerikanischen Physiker [http://en.wikipedia.org/wiki/Thomas_T._Goldsmith,_Jr. Thomas T. Goldsmith Jr. <small>(en)</small>] und Estle Ray Mann. Sie waren Spezialisten auf dem Gebiet der Fernsehtechnik und beschäftigten sich in den 1940ern intensiv mit der Auslesung der elektronischen Signale der [http://de.wikipedia.org/wiki/Kathodenstrahlr%C3%B6hre Kathodenstrahlröhren], die damals in Fernsehgeräten und [[Monitor]]en zum Einsatz kamen. Inspiriert durch Radarbildschirme aus dem Zweiten Weltkrieg entwickelten sie 1946 ein simples elektronisches Spiel, das sie Cathode Ray Tube Amusement Device nannten. Es bestand aus einer Kathodenstrahlröhre, die den Elektronenstrahl aussendete, einem Oszilloskop, das ihn als Lichtpunkt anzeigte, und einem urtümlichen mechanischen [[Controller]], mit dem dieser Punkt gesteuert werden konnte. Außerdem kamen transparente Folien zum Einsatz, die auf das Oszilloskop gelegt werden mussten. Auf ihnen waren die Zielpunkte markiert, die der Spieler mit dem Lichtstrahl treffen sollte. Goldsmith und Mann meldeten das Gerät am 25. Januar 1947 zum Patent an und erhielten dieses am 14. Dezember 1948 auch erteilt, aber aufgrund der immensen Herstellungskosten und aus diversen anderen Gründen wurde das Cathode Ray Tube Amusement Device nie am Markt veröffentlicht. | |||
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<div style="text-align: center; font-size: smaller;">[[Geschichte der Videospiele 1946–1969|Vollständigen Artikel lesen]]</div> |
Version vom 9. August 2019, 11:21 Uhr
Der Artikel des Monats August 2019 behandelt die Geschichte der Videospiele 1946–1969 (momentan bis 1952).
Man mag es kaum glauben, aber die Geschichte der Computer- und Videospiele begann bereits kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in den späten 1940er-Jahren.
Die Anfänge
Während des Zweiten Weltkriegs dienten die ersten, damals noch mechanischen Computer hauptsächlich militärischen Zwecken wie dem Ver- und Entschlüsseln von geheimen Daten. Aus dieser Zeit soll auch noch der berühmte Satz von IBM-Chef Thomas J. Watson stammen: „Ich glaube, es gibt einen weltweiten Bedarf an vielleicht fünf Computern.“ Zunächst sollte er recht behalten. Zwar konnte im Februar 1946 mit dem ENIAC (Electronic Numerical Integrator and Computer) in den USA der erste vollständig elektronische Universalrechner der Öffentlichkeit präsentiert werden. Das von der Presse als „Riesengehirn“ bezeichnete Gerät wog allerdings noch knapp 30 t und füllte mit einer Breite von sage und schreibe 30 m mehrere Räume aus. Damit war er nur für den Einsatz in großen militärischen und wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen geeignet.
Der Urahn aller Spielkonsolen – das Cathode Ray Tube Amusement Device
Das Interesse der Öffentlichkeit an den neuen Geräten war geweckt, allerdings konnte sie mit all den hochwissenschaftlichen Programmen und Zahlenkolonnen noch nicht viel anfangen. Da sich die Menschen auch damals schon von mechanischen Flippern, einarmigen Banditen und ähnlichen Geräten in ihren Bann ziehen ließen, hatten findige Entwickler schon frühzeitig die Idee, Spiele oder spieleähnliche Demonstrationsprogramme zu verwenden, um die Bevölkerung für Computertechnik zu begeistern. Die ersten Pioniere auf diesem Gebiet waren die amerikanischen Physiker Thomas T. Goldsmith Jr. (en) und Estle Ray Mann. Sie waren Spezialisten auf dem Gebiet der Fernsehtechnik und beschäftigten sich in den 1940ern intensiv mit der Auslesung der elektronischen Signale der Kathodenstrahlröhren, die damals in Fernsehgeräten und Monitoren zum Einsatz kamen. Inspiriert durch Radarbildschirme aus dem Zweiten Weltkrieg entwickelten sie 1946 ein simples elektronisches Spiel, das sie Cathode Ray Tube Amusement Device nannten. Es bestand aus einer Kathodenstrahlröhre, die den Elektronenstrahl aussendete, einem Oszilloskop, das ihn als Lichtpunkt anzeigte, und einem urtümlichen mechanischen Controller, mit dem dieser Punkt gesteuert werden konnte. Außerdem kamen transparente Folien zum Einsatz, die auf das Oszilloskop gelegt werden mussten. Auf ihnen waren die Zielpunkte markiert, die der Spieler mit dem Lichtstrahl treffen sollte. Goldsmith und Mann meldeten das Gerät am 25. Januar 1947 zum Patent an und erhielten dieses am 14. Dezember 1948 auch erteilt, aber aufgrund der immensen Herstellungskosten und aus diversen anderen Gründen wurde das Cathode Ray Tube Amusement Device nie am Markt veröffentlicht.