Amstrad CPC

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Amstrad CPC 464, mit CTM640 Farbmonitor

Unter dem Namen Amstrad CPC (im deutschsprachigen Raum Schneider CPC) wurde zwischen 1984 und 1990 eine Reihe von besonders in Westeuropa beliebten 8-Bit-Heimcomputern vertrieben, die weitgehend untereinander kompatibel waren. Die Abkürzung CPC stand dabei für Colour Personal Computer. Amstrad CPCs stellten eine kostengünstigere Alternative zu anderen populären Heimcomputern dieser Ära wie der C64-Reihe von Commodore und den ZX-Spectrum-Rechnern von Sinclair dar und konnten sich deshalb erfolgreich am Markt gegen ihre Konkurrenten behaupten.[1][2]

Geschichte

Die britische Elektronik- und Computerfirma Amstrad wurde 1968 von Alan Sugar gegründet. Ihr Name ist ein Akronym von Alan Michael Sugar Trading. Wie dieser Name schon verrät, begann das Unternehmen als Großhändler, der sich ziemlich schnell auf Unterhaltungselektronik spezialisierte und zwei Jahre später in die Fertigung derselben einstieg. Durch kostengünstigere Produktionsverfahren konnte Amstrad die Preise der Konkurrenz teilweise erheblich unterbieten.[3]

In den frühen 1980er Jahren erkannte Sugar das Potenzial des aufstrebenden Heimcomputermarktes. Seine Firma verfügte zwar über die Möglichkeiten, aber noch nicht über das Know-how für ein solches Projekt. Trotzdem entschied er sich dafür, ein Team mit der Entwicklung eines eigenen Heimcomputers zu beauftragen. Dieser sollte nicht nur leistungsfähig, sondern auch kostengünstig und sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Benutzer attraktiv sein. Die Entwicklung des ersten Modells der Reihe, des Amstrad CPC 464, begann im Jahr 1983 unter dem internen Codenamen Arnold. Im Gegensatz zu den anderen Heimcomputern dieser Zeit sollten hier keine weiteren Zusatzgeräte benötigt werden, sondern Kassettenlaufwerk, Tastatur und Recheneinheit in einem Gehäuse vereint werden. Außerdem wollte man als Alleinstellungsmerkmal einen Monitor bereits mitliefern, damit für den Betrieb kein Fernseher umfunktioniert werden musste.

Schon im Sommer 1983 stellte sich heraus, dass das Vorhaben viel komplexer als erwartet und mit allen vorgegebenen Rahmenbedingungen fast unumsetzbar war. Der erste Entwurf ging jedenfalls gehörig nach hinten los. Inzwischen existierte zwar schon ein entsprechendes Gehäuse, aber die zugrunde liegenden Komponenten funktionierten noch bei weitem nicht so, wie man sich das vorgestellt hatte. Im August 1983 ging Amstrad eine Kooperation mit Locomotive Software (en) ein. Da die Firma bereits ein fertiges BASIC für einen Z80-Prozessor zur Verfügung hatte, wurde der CPC 464 auf diesen Prozessor umgebaut. Parallel stellte der neue Partner das ROM für das Gerät fertig.

Keiner hatte nach dem schweren Start mehr damit gerechnet, aber im November 1983 konnten tatsächlich die 50 geplanten Vorseriengeräte ausgeliefert werden. Am 23. Januar 1984 wurde dann der Prototyp in die Fertigung nach Asien gegeben. Kurz vor knapp gab es noch ein weiteres Problem zu lösen. Die Verantwortlichen waren unzufrieden, weil es bei Betätigung der Cursortasten keine sichtbare Reaktion des CPCs gab. Man befürchtete, die Kunden könnten vermuten, dass das Gerät kaputt wäre. Deshalb mussten in einer Mammutaktion über ein Wochenende noch schnell letzte Änderungen implementiert werden. Am 11. April 1984 konnte man den Amstrad CPC 464 dann aber endlich in der Westminster School in London der Öffentlichkeit präsentieren.

Das Gerät wurde tatsächlich in kürzester Zeit zu einem Riesenerfolg. Deshalb sollte mit dem Amstrad CPC 664 schon bald ein professionellerer Rechner folgen. Das Gerät, bei dem es sich im Grunde um einen CPC 464 mit eingebautem Laufwerk für 3″-Disketten handelte, erschien 1985 auf dem Markt. Noch im gleichen Jahr wurde als großer Bruder der Amstrad CPC 6128 mit 128 kB RAM fertiggestellt.

Danach wurde es lange Zeit ruhig um die CPC-Reihe. 1990 startete Amstrad mit dem CPC 464+ einen Comebackversuch. Als erweiterte Funktionalitäten standen bei diesem Gerät 4-Bit-Sound und zusätzliche verbesserte Grafikmodi zur Verfügung. Noch im gleichen Jahr kam der Amstrad CPC 128+ auf den Markt, der aber ebenso wie die abgeleitete reine Spielekonsole GX4000 keine großen Erfolge mehr erzielen konnte, da die 8-Bit-Tage bereits vorüber waren und 16-Bit-Geräte wie der Atari ST oder der Commodore Amiga wesentlich gefragter waren.[4]

Systeme

Spiele

Quellenangabe

  1. Wikipedia (en) – Artikel zur Systemreihe
  2. Wikipedia – Artikel zur Systemreihe
  3. Wikipedia – Artikel zu Alan Sugar
  4. 8Bit-Museum.de – Artikel zur Geschichte der Amstrad-Reihe